Festakt gestartet – Istrup auf den Beinen.
Blomberg Voices 30.05.2015
Wenn der Spielmannszug Istrup zu seinem 90-jährigen Jubiläum einlädt,
dann folgen befreundete Musikzüge offensichtlich gerne der
ausgesprochenen Einladung. Aus Rischenau, Lemgo, Kalletal, Almena, Belle
– die Liste ist lang und zeugt von großer Verbundenheit unter der
„Kapellen“. Bereits Mitte April starteten die Vorbereitungen, die sich
im Ergebnis in jedem Fall gelohnt haben. Unzählige Stunden sind
zusammengekommen und alle Mitglieder haben sich eingebracht, aber auch
die Istruper Bevölkerung – das Dorf war festlich geschmückt und gefühlt
ganz Istrup auf den Beinen.
Annette Alabas vom Spielmannszug Istrup begrüßte in ihrer
Eröffnungsansprache jedoch nicht nur die zahlreichen Vereine, sondern
neben Ortsvorsteher Jürgen Berghahn auch die stellvertretende
Bürgermeisterin Ursula Hahne-Eichhorn und Landrat Friedel Heuwinkel. Da
der Spielmannszug über keine eigene Fahne verfügt, sprang die
Fahnenabordnung des Alten Blomberger Schützenbataillons ein. Auch beim
Kirchenvorstand bedankte Alabas sich herzlich: „Ich freue mich sehr,
dass wir uns hier auf dem Kirchplatz – im Herzen Istrups – versammeln
dürfen.“
Ursula Hahne-Eichhorn würdigte das ehrenamtliche Engagement mit einem
kleinen Rückblick: „Mit gerade einmal vier Spielmannsleuten hat es vor
90 Jahren begonnen, aus den zwei Flöten und den zwei Trommeln ist
mittlerweile ein großer Spielmannszug gewachsen. Sie absolvieren im Jahr
durchschnittlich 40 Einsätze und allein beim Schützenfest in Blomberg
kommen 40 Stunden Einsatzzeit zusammen. Ich möchte mich herzlich für Ihr
Engagement und Ihre Kontinuität bedanken und würde mich freuen, wenn
wir in 10 Jahren wieder hier stehen, dann zum 100-Jährigen. Verbunden
mit den besten Wünschen der Stadt, aber auch denen des Bürgermeisters,
möchte ich Ihnen diesen Umschlag für die Jugendarbeit überreichen.“
Auch Friedel Heuwinkel hatte die richtigen Worte gefunden: „Es freut
mich hier gemeinsam mit Ihnen auf diesem historischen Platz stehen zu
dürfen. Es bietet sich ein schönes Bild und ganz Istrup ist auf den
Beinen. Ich möchte Ihnen auch rückblickend für die vielen ehrenamtlich
geleisteten Stunden danken. Neben Freude und Musik bedeutet Ihr Einsatz
auch sehr viel Anstrengung und richtige Arbeit. Auch ich möchte mich mit
diesem Umschlag für die Jugendarbeit herzlich bedanken und wünsche uns
allen ein rauschendes Fest.
Das
Gemeinschaftsspiel auf dem Kirchplatz wurde aufgrund der
Wetterbedingungen zwar auf lediglich ein Stück, den „Lieben Marsch“,
reduziert. Parallel zu diesem Festakt spielte die Marpetaler
Blaskapelle während der Kaffezeit in der Mehrzweckhalle. Ab 18.30 Uhr
startet ein bunter Abend in der Istruper Mehrzweckhalle. Die
Blaskapelle Humfeld und die abschließend auftretende Band Maros
versprechen weitere Highlights zu sein.
Fanfarenzug Blau-Weiß
Kalletal Spielmannszug Almena Spielmannszug Belle

Teutoburger Jäger
Fanfahrenzug Blomberg
Spielmannszug
Brakelsiek

Der Festakt

Die Begrüßung
Der Abmarsch
Mit 90
Jahren noch ganz schön fit
LZ 28.05.2015
Spielmannszug
Istrup feiert am Wochenende Geburtstag
Blomberg-Istrup.
Neun Jahrzehnte hat der Spielmannszug Istrup jetzt hinter sich. Am
kommenden
Wochenende (30. Mai) steht die große Jubelfeier an. Hierfür hat der
Traditionsverein eine Geburtstagsfeier angesetzt, bei der vor
allem die Gastvereine für die Musik sorgen werden.
Es ging bescheiden los, im
Frühjahr 1925. August Schmidtmeier, Hermann Schnittger, Heinrich Suska und
August Tegt hießen die Gründerväter des Spielmannszuges. Zwei Flöten, zwei
Trommeln – das war’s. Geübt wurde im Wald, damit keiner gestört wurde. Bis zum
Zweiten Weltkrieg stieg die Zahl der Musiker auf sieben, nach dem Zweiten
Weltkrieg waren es wieder vier. Aber es ging bergauf. Um 1950 und durch Zuwachs
aus der Betriebskapelle von „Dux und Hauff“ sorgten 15 Musiker für Marschmusik.
Die Musik ist heute noch ähnlich, und sie wird von 23 aktiven Spielleuten
gespielt.
„Wir sind
noch fit mit 90 Jahren, aber die Entwicklung ist nicht rosig“, lacht die
Vorsitzende Annette Alabas auf die Frage nach der Gesundheit. Jeden
Mittwochabend wird geübt im ehemaligen Grundschulgebäude. Die Flöten sind echt,
die Trommeln durch Sperrholzbretter ersetzt. Das reicht zum Üben aus und
überstrapaziert die Trommelfelle nicht so. Annette Alabas ist seit 1973 dabei.
Damals war sie alt genug für den neu gegründeten Kinderspielmannszug. „Erst
Flöte, aber das ging gar nicht. Dann habe ich mich an der Marschtrommel
durchgesetzt, und jetzt spiel ich Lyra“, erklärt sie ihren musikalischen
Werdegang.
Anders als
1973, als 50 Kinder mitspielen wollten, gibt es nicht mehr so viel Nachwuchs,
sagt Alabas. „Wir spüren das als Verein natürlich auch, und wir freuen uns über
jedes Kind, das bei uns mitmachen will“, erklärt sie. Von 11 bis 80 reicht die
Altersspanne der Musiker, aber „zwischen 25 und 40 klafft ’ne Riesenlücke“, wie
Pressewart Dennis Rubart einräumt. Johanna, Kira (beide 16) und Isabell (23)
spielen jedenfalls gerne mit. „Es ist wie eine große Familie“, schwärmt Johanna
vom Zusammenhalt im Spielmannszug und fügt hinzu: „Man kommt viel rum und lernt
Leute kennen.“ Kira wurde schon als Kind während eines Schützenfestes vom
Spielmannszugvirus infiziert und wollte unbedingt dabei sein. Alle drei
Nachwuchsspieler sind sich einig, dass es einen Riesenspaß macht. Sie freuen
sich auf jeden Auftritt, und davon gibt es im Sommer reichlich. Was nicht
heißen soll, dass im Winter Pause ist. „Was machen Spielleute im Winter?“,
fragt Alabas und antwortet selber: „Dann machen sie Karneval.“